Stell dir vor, der Schöpfer von Himmel und Erde, der allmächtige Gott, der starke König der Könige ist ein guter Vater, der uns durch und durch liebt. Damit wir in Beziehung mit ihm leben können, hat er alles gegeben, um alles Trennende wegzunehmen!
Die Frage, wie man nun diese Beziehung zu einem unsichtbaren und doch absolut real-gegenwärtigen Gott pflegen kann, ist für viele eine Herausforderung. Dabei ist es eigentlich eine ganz einfache Sache, vergleichbar mit menschlichen Beziehungen. Die folgenden Gedanken sollen dir dabei zu helfen, wie du diese persönlichen Zeiten mit dem Vater gestalten kannst.

Die „Stiftshütte“ wurde auch „Zelt der Begegnung“ genannt und war früher Gottes Idee, sich dort seinen Kindern offenbaren und ihnen dort begegnen zu wollen. Es war nicht ein Ort wo man hinkam, sich hinsetzte, sondern sich wie auf einem Postenlauf durch verschiedene Themen durcharbeitete. Durch die Brille des Neuen Testaments erhalten diese „Elemente“ nochmals eine vertiefte Bedeutung und können uns helfen, unsere Zeiten mit dem Vater lebendig, frisch, abwechslungsreich, ganzheitlich und umfassend zu gestalten.

Eine Hilfestellung Gott zu erleben!

Step 1: Der Brandopferaltar – DANK & ANBETUNG

Vor dem Eingang ins Zelt stand ein Brandopferaltar wo Menschen ihre Opfer brachten um sich von ihren Schulden/Vergehen zu lösen und um Gott zu danken. Jesus ist das wahre Opferlamm, das für uns alle genügt, darum müssen wir nicht mehr opfern. Der Brandopferaltar erinnert uns an das Liebesopfer Jesu. Der erste Schritt in die Gegenwart Gottes beginnen wir damit, uns bewusst zu werden, was er für uns getan hat. Wir danken für sein Opfer, für sein Handeln an und mit uns. Wir ehren, loben & preisen ihn.

Anwendung: Danksagung & Lobpreis (mit Musik, gesprochenen Worten, Bildern, Kunst & Kreativität)

Step 2: Das Waschbecken – REINIGUNG & BUSSE

Spannend ist, dass das Waschbecken erst nach dem Opferaltar kam! Viele denken, dass sie sich zuerst reinigen müssen bevor sie zu Gott kommen können. Fact ist aber, wir kommen immer über die Gnade, über das Opfer Jesu, zu Gott. Erst von der Gnade her verstehen wir alles andere richtig.

Am Waschbecken reinigten die Priester ihre Hände und lösten sich von normalen täglichen Verschmutzungen. So ist das Waschbecken für uns die Möglichkeit, uns reinigen zu lassen. Wir lösen uns von Lügen, schlechten Gedanken, falschem Verhalten. Busse heisst nicht, sich schlecht zu fühlen, sondern im Denken, Reden, Tun & Wollen anders zu denken, eine Umkehr zu vollziehen. Jesus sagt in Joh 8,31 dass die Erkenntnis von seiner Wahrheit uns in Freiheit führen wird!

Anwendung: Busse, löse dich von Lügen, proklamiere Wahrheiten, wo nötig bring etwas wieder in Ordnung mit deinen Mitmenschen

Step 3: Der Schaubrottisch – EMPFANGEN

Wer nun in das Zelt der Begegnung eintrat traf auf zwei weitere Elemente: zur rechten stand der Schaubrottisch. Hier wurden ständig Brote auf einem Tisch gelagert. Brot war das Grundnahrungsmittel Nr. 1. Jesus sagte von sich selbst „ich bin das Brot des Lebens“ und drückte damit aus, dass er unseren Mangel stillt, uns sättigt und füllt. Dieser Tisch erinnert uns an die Wahrheit, dass der Vater im Himmel ein guter Versorger ist und wir in Christus mit allem geistlichen Segen der Himmelswelt (Eph 1) gesegnet sind. Da ist alles verfügbar, was wir brauchen um siegreich zu leben.

An diesem Tisch danken für für seine Versorgung und empfangen was wir nötig haben. Geduld, Liebe, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Selbstbeherrschung, Freude, Frieden, usw. ist für dich immer verfügbar! 

Anwendung: Sprich aus, was du nötig hast, empfange dankend, trink und iss am Himmelstisch

 

Step 4: Der Leuchter – HÖREN

Links vom Schaubrottisch stand die Menora, der Leuchter. Auch dieser Leuchter weist auf Jesus, der sagt „ich bin das Licht der Welt“. In Psalm 105 heisst es, dass Gottes Reden für uns wie eine Lampe auf unserem Weg ist, er uns führt, zu uns spricht und uns hilft.

Beim Leuchter wollen wir innehalten und auf Gottes Reden hören. Wir bitten um Antworten auf unsere Fragen, wir bitten um Führung für unseren Alltag und Entscheidungen und fragen, was der Vater uns persönlich sagen möchte. Oft wirst du dabei plötzlich an Menschen/Situationen denken, Eindrücke erhalten. Nimm dir Zeit darauf einzugehen, dich bei diesen Menschen zu melden.

Anwendung: Werde ruhig, höre zu, schreib auf was du hörst, melde dich bei Menschen die du ermutigen sollst, frage nach

 

Step 5: Der Räucheraltar – FÜRBITTE

Der Räucheraltar ist der Ort der Fürbitte. Wenn der Priester ins Heiligtum ging, trug er eine Goldplatte mit 12 Steinen (Stämme Israels) auf der Brust. Jesus ist unser Priester, trägt uns vor Gott und bittet für uns. Gleichzeitig sind wir Priester, die andere vor Gott tragen, für sie glauben und bitten (Mk 2,1ff). Wer sich beim Leuchter genügend Zeit genommen hat, wird immer genug Anliegen zum Beten haben. Wisse, dass unsere Gebete wie Rauch in die Nase Gottes hochsteigen, den er nicht ignorieren kann! Er hat versprochen zu hören, zu sehen und zu handeln! Die Hörner des Altars erinnern uns, im Gebet nicht nachlässig zu sein (Lk 18,1ff). Der Kranz des Altars ist die Verheissung, dass Fürbitte einen grossen Lohn trägt!

Anwendung: Wir legen unsere Gebete auf diesen Altar und wissen, dass Gott unsere Gebete in jedem Fall hören und beantworten wird

 

Step 6: Die Bundeslade – GOTTES GEGENWART

Die Bundeslade steht zu allererst für die Gegenwart Gottes. Während der Kreuzigung zerriss der Vorhang zum Allerheiligsten als Zuspruch an uns, dass nun alle jederzeit vollen Zugang zu Gott haben. Gott ist hier, da und jetzt! Das Gesetz ist nicht mehr eine Tafel mit Buchstaben, sondern der Heilige Geist, den wir immer neu empfangen dürfen. Jesus hat uns nicht zu Knechten berufen, sondern zu Kindern Gottes gemacht, «damit wir bei ihm sind» (Mk 3,14).

Anwendung: Sei einfach in seiner Gegenwart, geniesse ihn, hör auf zu bitten, zu sorgen, zu flehen; Empfange seine Kraft, seinen Geist, seine Fülle; Betrachte ihn, brüte über einem Bibelvers oder einer Zusage